Demenzvortrag mit Regine Hammer

Zum traditionellen Nachmittagsvortrag fanden sich ca. 40 Frauen im Rössle ein, um das Thema Demenz näher zu beleuchten. Regine Hammer vom Pflegestützpunkt Schwäb.Hall, Krankenschwester und Pflegeexpertin für Menschen mit Demenz, stellte sich vor und wies auf die Außenstellen des Pflegestützpunktes in Crailsheim und Gerabronn hin. Hier können sich betroffene, Hilfe suchende Angehörige informieren. Zunächst zeigte Regine Hammer die Situation anhand von aktuellen Zahlen. Im Jahr 2050 werden in Deutschland 2,5 bis 5 Mio. Menschen an Demenz erkrankt sein. eine hohe Dunkelziffer ist zu vermuten, denn das Demenzrisiko steigt mit zunehmendem Alter gravierend. Als Risikofaktoren zählte sie auf, Alter, ein relative kleiner Anteil Genetik, Schädel-und Hirnverletzungen, unbehandelte Depressionen und der Lebenswandel. Nicht jede Vergesslichkeit ist eine  Demenz, hier erklärte sie, dass die Gedächtnisstörungen über einen Zeitraum von 6 Monaten anhalten müssen.

Im Anschluss ging sie auf die verschiedenen Demenzformen ein. Die Alzheimer Demenz, die vaskuläre Demenz, die Lewy-body Demenz, die Frontotemporale und Sekundäredemenzen die durch Grunderkrankung ausgelöst werden. Nicht immer einfach gestaltet sich die Diagnosestellung. Die Möglichkeiten der medikamentösen Therapien beschränken sich auf die Behandlung der Begleiterscheinungen, da die Demenz noch nicht geheilt werden kann. Zum Einsatz kommen hier Antidementiva, Antidepressiva und Neuroleptika. Bei den nichtmedikamentösen Terapien sind Ergo-/Physio-/Kunst-/Bewegungtherapien Hilfen, um die Begleiterscheinungen zu mildern. Als Tipp gab Gegine Hammer den Zuhörerinnen mit auf den Weg, z.B. Fotoalben oder Spiele anzubieten und die Wissensfragen zu vermeiden. Die Alltagskompetenzen sollen gestärkt werden.

Präventiv kann auf die Ernährung (mediterrane Kost, wenig Fleisch) geachtet werden. Ebenso Bewegung (3 mal pro Woche 1 Stunde). Sozialkontakte pflegen und das Gedächtnis beschäftigen. Entspannung und ausreichender Schlaf sind ein weiterer Baustein.

An Demenz-Erkrankte sind darauf angewiesen. dass wir uns in ihre Welt begeben, sie können die Welt der gesunden nicht mehr verstehen. Es gilt auch auf Korrekturen und Konflikte zu verzichten, sondern den Erkrankten und seine Ängste ernst zu nehmen. Hilfreich ist hier die Validation in der Kommunikation. Ein Wunsch der betroffenen Familien ist es, nicht ausgegrenzt zu werden, nur weil das Umfeld unsicher ist, sondern ein offener Umgang mit der Demenz, der Hilfe für alle Beteiligten bringt. Denn - das Gefühl wird nicht dement.

Beim anschließenden Kaffee und Kuchen wurde noch rege über das Thema nachgedacht und diskutiert, bevor sich die Frauen auf den Heimweg gemacht haben.

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