"Frühstück und mehr" 21.03.2024
Renate Walter erzählte von Käthe Kruse
40 Frauen genossen ein leckeres Frühstück. Im Anschluss referierte Frau Renate Walter aus Walheim kurzweilig und lustig über das Leben der berühmten Puppenmacherin Käthe Kruse. Am 17.08.1883 wurde sie in Breslau im "Kleinen-Leute-Millieu" geboren und hatte nach ihren eigenen Worten keine schöne Jugend. Ihre Mutter verdiente den Lebensunterhalt durch Nähen in einer kleinen Wohnstube.Schon früh zeigte sie großes Talent und Interesse für Literatur, Kunst und Theater. Sie wollte Schauspielerin werden, was sie mit 17 Jahren auch schaffte. Die Schauspielkarriere endete mit der innigen Verbindung zu Max Kruse, Bildhauer, Erfinder und Bühnenbildner. Aus dieser Beziehung und der erst 1909 geschlossenen Ehe gingen 7 Kinder hervor. Kurz vor der Geburt des zweiten Kindes hielt es Vater Kruse für besser, seine Kinder nicht in der Großstadt Berlin aufwachsen zu lassen; das Domizil war für die 20-jährige Mutter Ascona im Tessin, während Max Kruse sein Atelier in Berlin behielt. Immer dann, wenn die Mutter ihre zweite Tochter liebevoll betreute, schaute "Mimerle" tief beeindruckt zu und verlangte schließlich:"Ich möchte auch so ein Kind haben wie du". Vater Kruse weigerte sich, diesen Puppenwunsch mit einer "scheußlichen" kalten, zerbrechlichen Biskuit-Porzellan zu erfüllen. Die erste Puppe, die aus diesem kindlichen Bedürfnis 1905 hergestellt wurde, bestand aus einem zusammengeknoteten Handtuch als Körper, gefüllt mit Sand und einem Kopf aus einer Kartoffel... Käthe Kruse arbeitete an der Verbesserung der Puppen. Der Kopf war zum wichtigen Detail geworden. Sie erwog Möglichkeiten, diesen ebenso spielfreundlich wie liebenswert zu gestalten. So nahm die Erfolgsgeschichte ihren Lauf, Käthe Kruse-Puppen bestechen durch ihre Natürlichkeit.