Vortrag "Brennpunkt Berlin" 20.02.2024

Erfahrungsbericht über die Arbeit mit "Obdachlosen und Drogenabhängigen in Berlin"
Mit dem Zitat von Albert Schweizer "Du kannst nicht alle Not der Welt lindern, aber du kannst einem Menschen Hoffnung geben" endete die 21-jährige Carolin Bach ihren Vortrag über ihren dreimonatigen Aufenthalt als 18-jährige im Berliner Brennpunkt Kreuzberg. Das Zitat passt aber auch wunderbar an den Anfang zum klasse vorgetragenen und ausgearbeiteten Bericht von Carolin. Sie forderte zu Beginn per Fragebogen die rund 50 Gäste auf, sich selbst einmal Gedanken zu machen über Berlin: Wie viele Menschen leben schätzungsweise in Berlin auf der Straße? Wie viel Euro benötigt ein Heroinsüchtiger am Tag? Wie kann man helfen? Erschreckend sind die Zahlen, die dann beim Auflösen des Fragebogens genannt wurden: nach Schätzung von Wohlfahrtsverbänden leben zwischen 4.000 und 10.000 Menschen auf der Straße, bis zu 25.000 haben keine feste Wohnung. Berlin ist die Nummer 1 in Deutschland in punkto Drogensucht. Während für viele Zuhörer der Bahnhof Zoo ein fester Begriff für die Drogenszene ist, haben sich die Brennpunkte mittlerweile zum Cottbusser Tor in Kreuzberg, Görlitzer Park und Linie U8 verlagert. Carolin Bach war in der Pandemiezeit über die Hilfsorganisation und Stiftung HOPE im Cafè Sehnsucht in Kreuzberg tätig. In dieser Einrichtung finden die Betroffenen Ruhe und können von der Atmosphäre am "Kotti" und den oft harten Nächten auf der Straße Kraft auftanken. Außerdem wird ihnen mit einer warmen Mahlzeit, bei der Suche nach einer Unterkunft, Vermittlung in Entgiftungseinrichtungen oder anderen bürokratischen Angelegenheiten geholfen. Für Carolin Bach sind die Werte der Organisation HOPE wichtig, dass jedem einzelnen Menschen, egal mit welchem Hintergrund und wie er sein Leben lebt, vermittelt wird:" Du bist wertvoll für uns".